einmal Muggelschule und zurück von XdramaX (1. alles kommt anders und 2. als man denkt) ================================================================================ Prolog: der Anfang vom Ende --------------------------- Er schrie aus Leibeskräften, als die Klinge erneut seinen Rücken berührte. Natürlich war es kein wirkliche Klinge, doch so fühlte er sich an, der Fluch, den der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf auf ihn hetzte. „Dein Sohn ist ein Jammerlappen, Lucius.“, zischelte eine widerliche, heisere Stimme in seinem Kopf. Der angesprochene Mann sagte dazu nichts. Die nächste Welle des Zaubers traf Draco und er bis auf die Zähne. Beinahe hätte er die Zunge erwischt. „Überlasst mir das Disziplinarverfahren, mein Herr.“, bat Lucius endlich. Warum erst jetzt?, schoss es Draco durch den Kopf. Warum hilfst du mir erst jetzt, Vater? „Was könntest du tun, was das entschuldigen wird, das dein Sohn getan hat?“, fragte der dunkle Lord spöttisch. „Es gibt nur eine Sache, die grässlicher ist, als der Tod.“, bemerkte Lucius. Er selbst glaubte nicht an diese Worte, doch er würde alles tun, nur damit Voldemort aufhörte, seinen Sohn zu foltern. Früher oder später hätte es ihn umgebracht und das wollte er selbstverständlich nicht. Draco war sein ein und alles. Narzissa würde er nie mehr in die Augen sehen können, wenn er starb. Er sah auf den blassen Rücken des Jungen, über den dünne Rinnsale Blut flossen. Das zischelnde Lachen des Mannes neben ihm jedoch, ließ seine Hoffnung verebben, dass er dem allen Einhalt gebieten konnt. Draco hatte nicht das getan, was der dunkle Lord wollte. Er hatte gezögert und ein anderer hatte seinen Auftrag - der für die Pläne und Ziele des Meisters überlebenswichtig war - zuende bringen müssen. Er war somit in Ungnade gefallen. „Was sollte noch schlimmer sein, als langsam und qualvoll zu sterben, Lucius?“, fragte Voldemort. „Gezwungen zu sein, sein Leben wie ein einfacher Muggel zu führen.“, die Stimme des Mannes mit den langen, weißblonden Haaren, war nicht halb so fest wie er es gerne hätte. Der Satz selbst klang eher wie eine Frage, als wie eine Feststellung. Die Angst von Lucius um seinen Sohn konnte man förmlich schmecken. Seinen dunklen Meister dagegen schien diese Idee durchaus anzusprechen. Mitten in der Bewegung innehaltend, die der nächste Schlag hätte sein sollen, blickte er seinen Untergebenen einige Sekunden überrascht an. Dann begann erneut dieses schlangenartige Lachen. „Du willst deinem Sohn die Kräfte nehmen? Wie barbarisch.“ Draco konnte nicht glauben, was er hörte. Er? Keine magischen Kräfte mehr? Was sollte das? Lieber würde er sterben wollen, als verkrüppelt zu sein, wie ein Squib. Sein Vater hatte Recht. Eine größere Strafe gab es definitiv nicht. Nicht mal der Tod. Das war seine Sicht auf die Dinge. „Nun Gut. Severus soll einen geeigneten Trank zusammen mischen!“, meinte du-weißt-schon-wer belustigt und machte eine große, ausladende Geste, als er sich herum drehte. Nein!, wollte Draco schreien, doch bekam den Mund nicht auf. Vater, tu mir das nicht an! Man packte sein Kinn, zwang seinen Kopf in den Nacken und drückte die Finger zwischen seine Zahnreihen. Sein Mund öffnete sich widerstrebend und eine widerlich schmeckende, dickflüssige Masse floss seine Kehle hinunter. Er gurgelte und würgte, doch beinahe sofort setzte die Ermüdung ein. Seine Sicht verschwamm, seine Augen verdrehten sich und dann… Finsternis. Entsetzt schrak Draco Malfoy hoch und sah sich um. Er lag in seinem riesigen Bett, daheim im Malfoy-Manor, umgeben von grünen Vorhängen. Er zog die Beine an und legte die Arme darauf. Gott sei Dank, nur ein böser Traum. Er fuhr sich durch das Haar, verschränkte die Arme ineinander und sah zum Kamin. Oder doch nicht? Was war das dort über dem Sessel? Er heftete den Blick darauf, doch konnte absolut nichts erkennen. Sein Blick war merkwürdig getrübt, also rieb er sich die Augen, bis er wieder normal sehen konnte. Das war eine dunkelgrüne Hose, die da lag. Ein weißes Hemd und eine grüne Krawatte mit schwarzen Strichen. Was sollte das? Seine Schuluniform war das definitiv nicht und so wie es aussah, war es auch kein neuer Anzug für ihn. Schwarz war seine Farbe. Niemals würde er sowas dort freiwillig anziehen. Das Einzige, das ihm gefiel, waren die schwarzen Lackschuhe die darunter aufgestellt waren. Verwundert sah er sich um. Nichts zu sehen. Schnell sprang er auf und musste sich erstmal an dem Nachttisch festhalten, als ihm schwindlig wurde. Er sah an sich herab. Wo war bitte seine Pyjamajacke hin? Noch wichtiger: Was war das für ein Verband, den er da um Bauch und Rücken hatte? Der Traum schoss ihm durch den Kopf. Oder war es tatsächlich nur ein Traum gewesen? Ja, das musste er. Vermutlich war er gestern einfach nur irgendwo gegen gerannt (was war gestern eigentlich passiert?) und er hatte schlicht Mist geträumt, nicht mehr. Er nahm seinen langen, schwarzen Morgenmantel, zog ihn an und riss die Tür auf. „Draco!“, hörte er eine schrille, besorgt, aber doch erleichterte Frauenstimmen und gleich darauf fiel ihn seine Mutter an. „Mutter, was…“, fragte er verwundert und starrte auf die Treppe am anderen Ende des Flures, wo sein Vater nun empor stieg. „Was ist passiert?“, wollte er wissen und starrte ihn an, während seine Mutter ihm einen Kuss nach dem Anderen auf die Wange drückte. „Du wirst eine Zeit lang fortgehen müssen.“, erklärte er schlicht und blieb in einigen Metern Abstand stehen. „Der dunkle Lord will, dass du die nächsten Monate auf einer…Muggelschule verbringst. Deine Kräfte, mussten wir dir nehmen.“ Mit Teller großen Augen sah er seinen Vater an. Es war doch kein Traum gewesen. „Es ist ja nicht für immer!“, fuhr Narzissa dazwischen. Sie musste gemerkt haben, dass sein Herz gerade aufgehört hatte zu schlagen. „Nicht für immer? Schon einen Tag reicht aus. Was soll das? Eine Muggelschule?“ „Na ja, so normal ist die Schule auch wieder nicht. Ein alter Freund von mir, Dr. Alfons Turner, leitet sie. Es ist ein Internat für höhere Tiere unter den Muggeln.“ „Redet ihr von Giraffen?“ „Er redet von Monarchen, Baronen und Fürsten… und Neureichen.“, erklärte seine Mutter. „Ihr habt Kontakte zu Muggeln?“ „Alfons ist kein Muggel. Er ist Reinblüter. Allerdings hat er sich eine Muggelfrau zugelegt und mit ihr diese Schule aufgemacht.“ „Das ist Verrat.“ „Er ist in der Schule mein Freund gewesen. Wir haben alles zusammen gemacht und ich habe nicht vor, ihn einfach fallen zu lassen. Er hilft uns bei deiner Bestrafung. Du wirst in den siebten Jahrgang gehen. Und es ist ja nur für die Sommerferien.“ „Kennen die keine Ruhepause oder was?“ „Doch, aber das sieht für sie anders aus. Studieren, Gesellschaft pflegen und Geschäftliche Grundlagen.“ Draco stöhnte auf. So hatte er sich seine Sommerferien nicht vorgestellt. Was ein … Leben. „Dein Zug fährt MorgenFrüh.“ „Morgen schon?“ „Der Zug fährt von hier aus direkt bis nach Süd-Frankreich durch. In Marseille wird dich jemand in Empfang nehmen. Die Schule selbst ist in der Nähe von Toulon, direkt am Meer.“ „Jungenschule?“ „Gemischte Schule.“ „Wenigstens etwas…“, murmelte Draco. Wenigstens würde er das übliche Anschmachten der Mädchen nicht missen. Immerhin konnte ihm doch niemand wiederstehen. ER war der größte! „Dann darf ich davon ausgehen, dass das, was da drinnen auf meinem Sessel liegt, die Uniform ist?“ „Nichts besonderes, ich weiß, aber es muss sein.“, erklärte Narzissa, die zu ihrem Mann gegangen war. „Pack deine Sachen, Sohn, dann lass uns etwas Essen.“, meinte Lucius. „Und überleg gut was du einpackst. Wir können den Schrankkoffer nicht verzaubern.“, erklärte seine Mutter. „Das geht nicht auf dieser Schule.“ „Ich darf nicht mal meinen Uhu mitnehmen?“ „Nein, der allgemeine Muggelweg muss reichen.“ Ein erneutes Aufstöhnen von Draco war zu hören: „Oh mein Gott, ich bin in der Hölle…“ Er warf die Tür hinter sich zu und begann widerwillig, sich etwas anzuziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)