einmal Muggelschule und zurück von XdramaX (1. alles kommt anders und 2. als man denkt) ================================================================================ Kapitel 35: Operation "Geister" ------------------------------- Victorian saß bereits in seinem Zimmer über die Pläne des Grundstückes gebeugt. Neben ihm stand ein Kesser und das aufgeschlagene Buch mit den Zutaten stand auf dem Schreibtisch. Nachdenklich studierte er das Rezept zum Umlenken eines Ortus, als seine Zimmertür aufflog. Draco rauschte herein. Er erschrak so heftig, dass er beinahe alles umgeworfen hätte. Frustriert und sauer zugleich, ließ sich der andere Slytherin in Victorians zweiten Sessel plumpsen und stützte das Gesicht in eine Hand. Leise schloss Amy die Tür und folgte ihm dann wortlos. Victorian beobachtete sie als sie sich auf eine Armlehne des Älteren setzte und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Sie schwiegen beide. „Sollte ich dem noch folgen können?“, fragte Romulus schließlich und lehnte sich nach hinten zurück. Draco strich sich mit der Hand durch das Haar, als er den Kopf hob und legte die andere auf der Armlehne um Sathyria. Doch er sagte noch immer nichts. Würde er das, was er eben erfahren hatte über die Lippen bringen, dann wäre es unumgänglich. Dann müsste er es sich eingestehen... Sich vielleicht damit abfinden, aber das wollte er nicht. Astoria Greengrass? Sie sollte er heiraten? Er kannte das Mädchen, flüchtig aber nur. Sie war auch mit ihnen in einem Haus, aber er hatte nichts mit ihr zu tun, außer vielleicht, dass sie, ebenso wie Pansy und ihre Schwester, immer beim Training neben dem Quidditchfeld stand. Das war es dann aber auch schon. Die Kleine hatte keine besonderen Reize. Sie war ebenso, wie alle anderen Frauen aus der gehobenen Schicht der Hexen und Zauberer, eine kleine, verwöhnte Zicke, die immer ihren Willen bekommen musste. Hatte er sie je schon mal lachen sehen, also so richtig und nicht nur dieses künstliche Kichern, wie alle anderen Mädchen? Hatte er es je erlebt, dass sie eine eigene Meinung hatte, die ihr niemand vorgegeben hatte? Er sah zum Fenster und dachte nach. Ihr Blutstatus war ihre größte Stärke. Und vielleicht war sie auch eine bessere Wahl als Pansy, aber Reinblut hin oder her: War das der richtige Weg für ihn? Wollte er das? Er spürte eine Hand auf seinem Kopf. Schmale, zarte Finger strichen tröstlich durch seine Strähnen. „Seine Eltern haben gerade eröffnet, dass er verlobt ist...“, hörte er Sathyrias Stimme, wie von weiter weg. „Wie bitte?“, fragte Victorian entsetzt und beugte sich wieder zu den beiden vor. „Mit wem?“ „Astoria Greengrass“, erklärte Sathyria und lehnte sich über Draco auf die Lehne. „Nicht euer Ernst, oder?“ „Doch.“, knurrte Draco und sah nun auch zu seinem Freund. „Aber wenigstens ist es nicht Pansy. Ihr Vater hat sie als meine Zukünftige anbieten wollen, aber das mit Astoria ist schon geregelt.“ „Wie wir gerade erfahren haben.“, fügte Amy hinzu. Draco nickte zustimmend. „Na wunderbar. Wie seid ihr bloß auf dieses dämliche Thema gekommen?“ „Turner wollte mich als Dracos Frau vorschlagen.“, meinte Amy grinsend. Victorian brach in Gelächter aus. „Was gibt’s da zu lachen?“, fragte Draco. „Sathyria wäre mir wesentlich lieber.“ „Also als erstes: Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Zweitens: Sie ist deine Cousine und drittens: Hallo, Malfoy, seit wann ziehst du kleine Halbblüter in betracht?“, fragte Victorian und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Nun gut, er hatte Recht, Sathyria war nur ein Halbblut, aber sollte ihn nur das davon abhalten, sie zu nehmen, anstelle von Astoria? Victorian war auch nur Halb und doch kamen die drei sehr gut miteinander aus. Er sah wieder aus dem Fenster. Abgesehen davon: Seine Cousine zu heiraten war doch erlaubt, oder nicht? ... Greengrass war eine Familie die nicht zu den Todessern gehörte, doch trotzdem waren sie dem Wahn vom reinen Blut ebenso verfallen wie seine eigene. Die Greengrass Geschwister standen ihren Eltern in nichts nach und er war sich sicher, dass nur die Angst vor dem danach sie davon abhielt, offiziell das dunkle Mal zu tragen. Sie hatten Angst, dass sie bei einer erneuten Niederlage Voldemorts ebenso nach Askaban kamen, wie er und die anderen Todesser. Stimmt eigentlich, vielleicht saß er in zwei Jahren schon im Gefängnis, weil Potter den dunklen Lord besiegte. Vielleicht war er zu der Zeit aber auch schon tot. Ob durch einen tödlichen Fluch oder den Kuss eines Dementoren... Aber er hatte doch niemanden getötet, oder nicht? War das kein mildernder Umstand? Victorian und Sathyria, von den beiden wusste er genau, dass sie alles andere als mit den Todessern sympathisierten. Würden sie für ihn aussagen und ihn aus Askaban heraus holen? Sie wussten beide, dass er einer von ihnen war... Sein Kopf schmerze. Was war denn nun richtig und was nicht? Er war sicher, dass wenn er Potter sehen würde sofort wieder auf der Seite der Todesser stehen würde... Aber was war mit seinen beiden Freunden... Würde er sie verraten können? Sie waren nur Halb und so wie Voldemort jetzt schon mit den Muggeln und Muggelgeborenen Umsprang war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch Halbblüter kontrolliert wurden. Was würde dann aus den beiden werden? Was würde dann mit ihrer Freundschaft passieren? Früher oder später musste er sich doch entscheiden, oder? Aber was war das Richtige? „Draco, aufwachen!“, Sathyria klopfte ihm auf die Schulter. Nur langsam kehrte sein Bewusstsein zurück ins Diesseits, als er zu ihr hoch sah, in die großen dunklen Augen. Konnte er dieses Mädchen verraten? Seine eigene Cousine? Das Mädchen, dass ihn so an ein anderes Halbblut erinnerte, dass er geliebt hatte? Er war wirklich eine Schande für die Ideologie seiner Familie! Aber... „Ich glaube den hat das Ganze ausgeknockt.“, bemerkte Victorian und wedelte mit einer Hand vor seinen grauen Augen herum. Das holte Draco zurück. „Nimm deine Finger runter, Romulus, oder ich zaubere sie dir an die Zehen.“, knurrte er. „Na also, wir haben unseren Stinkstiefel wieder. Wenn du dann deine Aufmerksamkeit unserer Mission zuwenden würdest...“ Draco seufzte. „Hör auf ihn zu ärgern.“, befahl Sathyria in einem mütterlichen Ton und rutschte von ihrem Platz auf der Armlehne hinunter vom Sessel. „Wie weit bist du schon?“, fragte sie und ging zu dem Kessel, in dem es langsam zu brodeln begann. „Noch nicht sehr weit.“, erklärte Victorian ratlos. „Ich habe aber auch gerade erst angefangen. Malik und Oliver haben mir die Zutaten aus dem Vorratskeller geholt und wenn wir den heute anfangen, dann ist er Morgenabend fertig und dann können wir uns übermorgen, während sich alle das Quidditchspiel von Haus fünf und sechs angucken um die Orti kümmern. Die Geister wissen wo sie liegen. Wir holen sie uns und lenken die Geister auf einen neuen Ortus um. Anschließend haben wir hoffentlich genug Zeit, um sie zu befreien.“ Draco beobachtete die Beiden wie sie sich über die Zutaten und das Rezept beugten. Wie würde er sich entscheiden? Gegen Voldemort und seine Familie, zu Gunsten von Sathyria, Victorian und schlussendlich sogar Potter und Amy? Oder würde er die Menschen verraten, die er zu lieben und schätzen gelernt hatte, zu Gunsten eines Mannes der nahezu wahllos mordete und früher oder später auch seine Freunde umbringen würde? Sathyria und Victorian standen ganz am Rand einer Tribüne an den Treppen und sahen in den Himmel, wo sich die Spieler aufwärmten. „Wo ist Draco?“, murmelte Victorian. „Der hatte gerade Zaubertränke, sollte aber gleich da sein.“, flüsterte Sathyria zurück und sah zu dem Ausgang des Treppenturmes. Nichts. „Er kneift doch wohl nicht etwa doch noch, oder?“ „Nein, sicher nicht...“, Amy wünschte, dass sich ihre Stimme wenigstens zuversichtlich anhörte, aber die Wahrheit war: Sie hatte Angst, dass er sie wirklich hängen ließ. Nachdem Draco erfahren hatte, dass er Astoria Greengrass heiraten sollte war er sehr still geworden. Eine Gruppe von Viertklässlern kam vorüber. „Der Kessel steht in meinem Zimmer bereit.“, meinte Victorian. „Wir brauchen nur die Orti und dann müssen wir uns beeilen. Wer weiß, wie lange das Spiel geht. Vielleicht Stunden, vielleicht aber auch nur ein paar Minuten.“ „Egal, wir haben alles beisammen und sind zu dritt, da wird das schon klappen.“ „Wie sieht es mit dem neuen Ortus aus?“ „Liegt bereit. Ein einfacher Modering aus meiner Zeit als Muggel, wo unsere Geister noch gelebt haben.“, erklärte sie und sah erneut zum Eingang. Wo blieb Draco nur? Sie hörten Schritte auf der Treppe und kurz darauf erschienen beinahe alle Siebtklässler in der Tür. Sie hatten erst jetzt, kurz vor dem Spiel, Schluss gehabt. Sofort kam Draco zu ihnen. „Entschuldigt“, meinte er. „Wir dachten schon du lässt uns im Stich.“, erklärte Victorian und kassierte einen wütenden Blick von Malfoy. „Ich bin dabei, das sagte ich schon...“, er wirkte nervös. „Was ist los?“, fragte Sathyria. „Sie haben das verschwinden der Zutaten bemerkt.“, erklärte Draco leise. „Und da wir alle Zutaten aus der Vorratskammer haben wissen sie vermutlich auch was für ein Trank hergestellt werden soll.“ „Was?“ „Das könnte ein Problem werden.“, bemerkte Romulus. Die drei schwiegen. Draco drehte sich zum Spielfeld herum. Rabastan Lestrange betrat nun den Platz, in seiner Hand ein Besen. Er sollte der Schiedsrichter sein. Ihr nächster Blick ging zur den Lehrern, die weiter rechts von ihnen auf einem erhöhten Podest saßen. Sie unterhielten sich. „Wenn ihr jetzt nicht mehr wollt, dann zieh ich das alleine durch.“, erklärte Sathyria. Die Jungs schüttelten den Kopf. „Nein, das machen wir zusammen.“, meinte Victorian. „Aber wie?“ Die Spieler versammelten sich um Rabastan, der noch etwas zu ihnen sagte. Dann kam ein Pfiff und im nächsten Moment startete das Spiel bereits. Die anderen Schüler um sie herum, feuerten die Spieler schreiend an. „Jetzt oder nie...“, zischelte Romulus, doch keiner bewegte sich. Sie sahen sich nur ohne Worte an. Keiner wagte den ersten Schritt zu machen. „Was ist, wenn sie die Orti jetzt versteckt haben?“, überlegte Sathyria. „Oder sie bewachen?“, fragte Draco. Victorian schluckte. „Es ist ein zugemauerter Raum. Die Geister können nur hinein, aber nicht mit den Sachen hinaus. Dazu benötigt man einen Zauber...“, erklärte er völlig zusammenahngslos. Wieder stille bei den Dreien. „Sie warten auf uns...“, flüsterte Victorian. „Unten an unserem Haus. Sie zählen auf uns.“ Draco und Sathyria sahen sich an. Das Mädchen schluckte. „Dann los jetzt.“, sie griff nach Dracos Hand und zog ihn schnell mit sich ehe sie jemand bei ihrem Verschwinden beobachten konnte. Sie liefen über den Hof, zwischen den Bäumen entlang, bis hin zum Wohnhaus. Davor konnten sie eine milchige Masse ausmachen. Siebenundzwanzig Geister hatten sich vor dem Gebäude versammelt. Als sie zwischen den Bäumen hervor kamen und sie sich grinsend zu ihnen umwandten, wollte Draco eigentlich nur noch umdrehen und wieder gehen. Was hatte er sich dabei gedacht? Natürlich, er wollte ihnen helfen, aber wollten sie das auch? „Was sucht der denn hier?“, fragte Malik da schon und nickte in seine Richtung. Draco wollte gerade zum reden ansetzen, als Sathyria auf die Geister zu ging. Victorian blieb an seiner Seite stehen. „Er hilft uns, Malik.“, erklärte sie nur. „Also fahr die Hormone zurück.“ Die Zwillinge waren mit der Erklärung nicht wirklich zufrieden, aber sie hörten auf sie. Langsam bildete sich ein schwebender Halbkreis um das Mädchen. „Er weiß aber nicht, dass ich Amy bin, also sprecht mich mit Sathyria an.“, flüsterte sie ihnen zu, sodass Draco es nicht hören konnte. Er bemerkte nicht einmal, dass sie was sagte. Starrte nur weiter auf das, was von seinen alten Freunden übrig geblieben war. „Was guckst du so?“, fuhr Sharon ihn an. Amy rollte mit den Augen und drehte sich um, als sie auf ihn zu schwebte. Sie wollte etwas sagen, da verschränkte Draco die Arme. „Was willst du hören?“, fragte er. „Das es mir leid tut? Ja, tut es, aber ich kann es nicht mehr ändern. Das Einzige was ich machen kann, ist euch zu helfen, deswegen habe ich entschieden, bei Sathyrias Schnapsidee mit zu machen.“, dass sie ihn eigentlich eher dazu genötigt hatte musste er ihnen ja nicht sagen. Sharon bleib in der Luft stehen. Sathyria seufzte. „Lass ihn in Frieden. Der macht zur Zeit genug durch.“, rief sie ihrer Freundin zu. „Woher willst du wissen, dass er uns nicht wieder hintergeht?“, fragt Oliver von der Seite. „Weil ich damals einen Fehler gemacht habe.“, meinte Draco und entknotete seine Arme, um sie in der Manteltasche verschwinden zu lassen. „Ja? Das erkennst du aber reichlich früh.“, knurrte Sharon und flog zurück zu der Klasse. „Zu schade, dass Amy nicht bei uns ist.“, stichelte Caro weiter. „Die würde dir schon zeigen, was wir von deinen leeren Worten halten.“ „Er reicht!“, Draco schrie beinahe. „Lasst Amy gefälligst aus dem Spiel, verstanden?“ Sathyria seufzte und legte den Kopf schräg. „Was ist? Schlechtes Gewissen, Malfoy?“, fragte Bastian. „Das solltest du auch haben!“, erklärte der Nächste. „Oh wie peinlich wäre das, wenn Amy noch leben würde und ihm das nicht mal zeigt.“, Oliver lachte los. „Wir tun dir leid? Du tust uns leid.“ Die anderen stimmten ein. Draco schluckte. Amy konnte nicht mehr leben, das war unmöglich und das wussten sie auch. Er hob eine Hand an die Augen und rieb sich über die geschlossenen Lider, in der Hoffnung, so die Gedanken an sie vertreiben zu können. „Oh seht nur, er weint!“, lachte einer los und der Nächste imitierte die Laute eines schreienden Babys. „Ruhe jetzt im Schuhkarton und Deckel drauf!“, schrie Amy, prompt war es still. Wutschnaubend sah sie zu ihren Freunden und marschierte dann zu Draco. Victorian schwieg weiter und verschränkte die Arme. Würde jetzt alles über Amy auffliegen? „Wollt ihr, dass er die Zeit zurück dreht? Entschuldigt, aber dass kann er nicht. Ich weiß, dass ihr sauer seit, aber das ist kein Grund, hier so über die strenge zu schlagen, okay? Ohne ihn wären wir nicht so weit gekommen und ohne ihn schaffen wir es auch nicht weiter zu gehen. Also reißt euch gefälligst zusammen und versucht darüber hinweg zu kommen, was passiert ist.“ Draco legte Sathyria einen Arm um die Schulter und das Kinn auf ihren Kopf, den Blick weg von den Geistern. „Wenn Amy noch leben würde, dann wüsste ich es... Oder?“, murmelte er und sah in die Ferne, wohin jedoch konnte sich keiner erklären. Er schien vollkommen woanders zu sein. Die Geister sahen sich an, sagten dazu jedoch nichts. Das sich Draco mit dieser Aussage gerade selbst zum Affen machte, weil Amy neben ihm stand und er es nicht wusste, behielten sie lieber für sich. „So, wenn wir uns jetzt wieder alle lieb haben, können wir dann beginnen?“, fragte Victorian. „Ich habe nämlich den dummen Verdacht, dass wir nicht den ganzen Tag Zeit haben.“ Malik nickte. „Ihr beide geht mit.“, meinte Amy zu Draco und Victorian. Der Ältere der beiden löste sich wieder von ihr und sah demonstrativ nicht zu den Geistern, als er nickte. „Ich warte hier und mache alles fertig damit es ohne Unterbrechung weiter gehen kann.“ „Verlass dich auf uns.“, Victorian nickte und legte Daco eine Hand auf die Schulter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)